Digitalisierung fördert die Inklusion

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Digitalisierung fördert die Inklusion

Das Thema Digitalisierung wird viel diskutiert. Worüber aber sehr selten gesprochen wird, ist, dass Digitalisierung, wenn sie richtig eingesetzt wird, einen großen Beitrag zur Inklusion leistet. Digitalisierung ermöglicht vielen Menschen die Teilhabe am öffentlichen Leben. 

Hardware Produkte sind individuell anpassbar. Nehmen wir den klassischen Computer als Beispiel: Jeder kennt ihn mit Maus und Tastatur. Aber was ist, wenn Menschen diese aufgrund ihrer Behinderung nicht bedienen können? Ganz einfach: Es werden andere Eingabehilfen angeschlossen. Beispielsweise eine Augensteuerung, das Steuerelement vom Elektrorollstuhl oder wie in meinem Fall ein Joystick und eine extra angefertigte Tastatur. Und im Nu können alle mit ihren unterschiedlichen Eingabegeräten gemeinsam arbeiten.
Klar, mit einer Person, die beispielsweise für mich schreibt, bekomme ich ein Blatt auch gefüllt, aber selbstbestimmt ist das nicht. Zudem möchte ich so manche Sachen auch nicht  diktieren, weil sie einfach privat sind.

In der Freizeitgestaltung können digitale Produkte ebenfalls praktisch sein, Kartenspiele zum Beispiel. Wenn ich einen Stapel Karten in die Hand nehme, ist für alle anderen Spieler Schummeln kinderleicht. Wieso? Lange bleiben Karten nicht in meiner Hand. Beim digitalen Kartenspielen am Handy oder Computer kann ich jedoch dank meiner Hilfsmittel ohne Probleme teilnehmen

Das war übrigens ein großer Vorteil an der Pandemie. Alles war online. Zwar kam irgendwann die Einsamkeit, aber viele meiner Aktivitäten wurden digital durchgeführt. Ich konnte bei viel mehr Dingen mitmachen

Gerade auch in der Schule ermöglicht mir die Digitalisierung die selbstbestimmte Teilhabe am Unterricht. In meiner Schule, in der ich meine Mittlere Reife geschrieben habe, wurde analog mit Papier gearbeitet. Alles musste ich diktieren. Aber ständig auf einen externen Arm angewiesen zu sein, ist nicht das Wahre. In meiner aktuellen Berufsschule wird eine Cloud eingesetzt, über die alle Aufgabenstellungen und Abgaben digital bearbeitet werden. Dadurch fühle ich mich viel selbstbestimmter.

Schon mal Gedanken dazu gemacht? Kannst ja mal überlegen, wo du Schwierigkeiten hättest, wenn du die Arme nicht kontrollieren könntest (:

Euer Linus

23 Jahre alt, Inklusionsaktivist

Moin, ich bin Linus. Schon seit einigen Jahren bin ich in unterschiedlichen Projekten aktiv und vertrete dort meine politische Meinung zu verschiedensten Themen. Der Schwerpunkt liegt hierbei aber oft bei Themen rund um das große Thema „Behinderung“, was ich durch meine eigene Ausgangslage mitbringe. Von Geburt an lebe ich nämlich selber mit einer körperlichen Einschränkung.

Linus

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