Digitalisierung?! – Jetzt erst Recht!

von 

Icon fürMobilität und DigitalesMobilität und Digitales
Digitalisierung?! – Jetzt erst Recht!

Zuletzt habe ich mich auf unserem Instagram-Kanal @jung_genug mit dem Thema Digitalisierung beschäftigt und zwar im Bezug auf Schulen und Digitales Lernen. Ja, ein leidiges und eigentlich schon längst überflüssiges Thema. Da muss meiner Meinung nach noch sehr viel passieren. Und das dringend!

Wie steht es um die Digitalisierung in Schulen?

Die Digitalisierung nimmt in fast allen Bereichen rasant zu. Für Schulen gilt das nur bedingt. Gerade an dem Ort, an dem Menschen auf ihr späteres Leben vorbereitet werden sollen, mangelt es weiterhin an entsprechender Ausstattung, digitaler Infrastruktur und weitergebildeten Lehrkräften. Ende Oktober haben wir auf „@jung_genug“ ein Reel von mir zu diesen Punkten veröffentlicht. Das Video fand großen Anklang. Es erhielt bis zum jetzigen Zeitpunkt 133.000 Aufrufe und 2.800 Likes. Eine Person schrieb in den Kommentaren:

Es gibt also auch Positivbeispiele. Daraus sehen wir, dass Digitales Lernen auch funktionieren kann, wenn alle Seiten zusammen arbeiten.

96% aller deutschen Haushalte haben mittlerweile einen Internetzugang. Schauen wir uns im Gegenzug die Verfügbarkeit des schnellen Internets und WLAN an deutschen Schulen an, sehen wir, dass das Ergebnis mit gerade mal 36% erschreckend gering ist. Dazu kommen weitere Probleme, die das Digitale Lernen stark einschränken. Digitale Lernplattformen, die es bereits gibt, werden noch nicht flächendeckend eingesetzt.
Oft fehlen zwingend notwendige technische Ausstattungen wie zum Beispiel Smartboards und Tablets. Insbesondere im Zuge der Corona-Pandemie wurde dieser Mangel deutlich. Klar haben Kreidetafeln ihre Daseinsberechtigung. Wer vermisst ihn nicht, den guten alten Tafeldienst. Ne, jetzt mal ernst: Für manche Unterrichtsinhalte sind Tafeln praktischer. Die Kreidetafel muss nicht extra hochgefahren werden und ist nicht von Technikausfall oder Internetproblemen betroffen. Und für ihre Bedienung muss man lediglich das Schreiben gelernt haben. 😉

So sieht das auch diese Person, die uns auf Instagram folgenden Kommentar da gelassen hat:

Wir geben zu: Zum Lernen braucht es auch physische Elemente. Dennoch ist für viele Methoden ein Smartboard effizienter und inklusiver. So kann z.B. im Sprachunterricht ein Kinderlied in fremder Sprache auf einer Videoplattform aufgerufen werden und so spielend mit den Kindern geübt werden. Enthält das Video auch Untertitel in der Fremdsprache und in Deutsch, so können mehrere Lerntypen (auditiv, visuell, kommunikativ) gleichzeitig angesprochen und in den gemeinsamen Lernprozess inkludiert werden. Das Smartboard stellt somit nicht nur eine digitale Version einer Tafel dar, sondern ist eine Bedienfläche mit zahlreichen Möglichkeiten in Form von Programmen und Tools. Doch ohne geschultes Lehrpersonal gehen die Vorteile der Digitalisierung verloren.

Was passieren muss:

Die reine Verfügbarkeit und Administration digitaler Geräte reicht nicht. Damit technisches Equipment im Unterricht auch gewinnbringend genutzt wird, müssen Lehrkräfte professionell eingearbeitet und geschult werden. Lehrkräfte müssen darüber hinaus Zugang zu Ansprechpartner:innen bekommen, die bei Fragen oder Problemen helfen können. Für ein gut funktionierendes Digitales Lernen müssen alle Beteiligten den Umgang beherrschen. Hierzu schrieb uns ein Schüler folgendes:

Kein Kommentar. Macht mich sprachlos. Doch ein Kommentar.

Was bereits passiert:

Um diese technischen Mittel finanzieren zu können, gibt es den „DigitalPakt Schule“. Mit dem „DigitalPakt Schule“ unterstützt der Bund seit 2019 die Länder und Gemeinden mit 5 Milliarden Euro bei Investitionen in die digitale Bildungsinfrastruktur bzw. Digitalisierung allgemeinbildender Schulen. Im Zuge der Corona-Pandemie wurde diese Förderung um weitere 1,5 Milliarden Euro erhöht. Davon werden 500 Millionen Euro für Administrator:innen, die sich um die digitale Technik vor Ort kümmern zur Verfügung gestellt. 500 Millionen Euro gelten der Anschaffung digitaler Leihgeräte, um Schüler:innen das Lernen von Zuhause zu ermöglichen. Die verbleibenden 500 Millionen Euro sind für Leihgeräte der Lehrkräfte vorgesehen.

Bis jetzt wurde jedoch nur ein Drittel dieses Geldes genutzt (Stand: September 2021). Als Gründe werden mitunter bürokratische Hürden genannt, die abschrecken und viel Zeit in Anspruch nehmen. Das muss sich ändern! So schreibt auch eine Person in unseren Kommentaren:

Es gibt, wie ihr seht, noch viel zu tun. Wie bei jedem Thema gibt es hier eine Menge Diskussionspotential. Was meint ihr?

Folgt uns auf Instagram und diskutiert mit uns in den Kommentaren oder slidet in unsere DMs. 😉


Euer Marwin

Quellen:

Statistik: https://de.statista.com/themen/6104/digitale-bildung-in-der-schule/#dossierKeyfigures

Digitalpakt: https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/digitalisierung-der-schulen-neue-zahlen-zum-digitalpakt-von-6-5-milliarden-euro-ist-erst-ein-achtel-abgeflossen/27567074.html?ticket=ST-9210634-nesnHZuaOf57QdttOoqx-ap4

21 Jahre alt, Student

Heyyo, ich bin Marwin und komme aus Berlin. Zurzeit bin ich Lehramtsstudent. Die Digitalisierung der Schulen ist für mich ein spannendes Thema, bei dem ich großen Handlungsbedarf sehe. Aber auch die Mitbestimmung von Jugendlichen liegt mir sehr am Herzen. Jugendliche sollten bei viel mehr mitentscheiden dürfen, gerade wenn es um sie geht! Aber auch viele andere Themen, wie zum Beispiel „Wählen ab 16“, sind mir wichtig (:

Marwin

Aktuelles zur Jugendstrategie

Bleib immer up to date und erfahre von unseren Veranstaltungen! Melde dich für den Newsletter der Jugendstrategie an. Hier findest du übrigens den aktuellen Newsletter.

Deine Daten, die du im Rahmen der Newsletter-Anmeldung angibst, behandeln wir vertraulich. Nähere Informationen zur Datenverarbeitung findest du unter Datenschutz.